Per 24. Januar 2023 hat die EU neue Insekten als Nahrungsmittel zugelassen

 

Die EU hat zum neuen Jahr 2023 die Genehmigung erteilt, essbare Hausgrillen («Acheta domesticus») in Backwaren, Teigwaren und anderen Teilfertigprodukte «für die allgemeine Bevölkerung» mit beizumischen. Obwohl zu wenige, veröffentlichte Erkenntnisse vorliegen bezüglich Allergien und möglichen anaphylaktischen Reaktionen, ist die EU-Kommission der Auffassung, dass keine spezifische Kennzeichnungsvorschriften über mögliche allergische Reaktionen verzeichnet werden müssen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass jemand, der Allergien gegen Krebstiere, Weichtiere und Hausstaubmilben aufweist, beim Verzehr von Produkten mit beigemischten Hausgrillen, ebenfalls allergische Reaktionen erleiden wird. Ferner kann es zu neuen allergischen Reaktionen führen gegen das Substrat, das an die Insekten verfüttert wird. Daher besteht lediglich eine Kennzeichnungspflicht, wenn das Produkt Pulver «Acheta domesticus» enthält. Das bedeutet: Die Menschen müssen selbst in Erfahrung bringen, dass «Acheta domesticus» zu Pulver gemahlene, beigemengte Hausgrillen sind, und müssen eigenverantwortlich prüfen, ob sie darauf allergisch reagieren könnten.

Die Zulassung beginnt am 24. Januar 2023. Gezeichnet: Ursula von der Leyen

Übrigens: Die Firma WWW.CRICKETONE.ASIA hat das Monopol für die Lieferung der Hausgrille in die EU – und zwar für die Dauer von 5 Jahren (gemäss der EU-Durchführungsverordnung 2023/5 , Artikel 2).

Die Lebensmittel-Produzenten sind vom Gesetz her gezwungen die Zutaten aufzuführen, aber wahrscheinlich wird die Bezeichnung auf Latein sein. Deshalb hier die lateinischen Namen der zurzeit häufigsten Insekten in Esswaren:

Acheta domesticus = die Hausgrille

Tenebrio molitor = der Mehlwurm

Locustra migratoria = die Wanderheuschrecke

Alphitobius diaperinus = der Getreideschimmelkäfer

Es ist noch nicht ausreichend erforscht, welche Risiken von Lebensmitteln aus Insekten für den Menschen ausgehen. Man weiss aber, dass Insektenlarven sehr fettreich sind, und in den Fettkörpern können sich Schadstoffe wie Cadmium anreichern, was zu Nieren- oder Knochenschäden führen kann. Zudem enthalten Insekten allergene Strukturen, die Allergien bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen können. Ein weiteres Problem ist die Massentierhaltung der Insekten. Diese führt zu den schon lange bekannten Problemen wie Stress für die Tiere, Verbreitung von Pilzen und anderen Erregern wie z.B. Bakterien, Viren, Parasiten und Maden. Gelangen diese Erreger können dann in die Lebensmittelkette, könnte dies für das menschliche Immunsystem belastend sein. Die BSE-Krise (Rinderwahnsinn) hat uns aufgezeigt, wie gefährlich es ist, wenn Kühe mit den Überresten von kranken Tieren ernährt wurden. Seither ist in verschiedenen Ländern Tiermehl als Tierfutter – dazu gehört auch Insektenmehl – in der Tierzucht verboten. Der gesunde Menschenverstand sagt uns folglich, dass Insektenmehl wohl kaum gesundheitsfördernd ist.